Während des Edo-Zeitalters wurde die kulturelle und wirtschaftliche Blüte des Japans auch durch den Bau mehrerer Fernstraßen quer durchs Land befördert. Eine dieser Straßen, die Nakasendo („Straße durch die Berge“), verband einst die alte Hauptstadt Kyoto mit der neuen Hauptstadt Edo (das heutige Tokyo). Da Reisen meist zu Fuß unternommen wurden, waren die Post- und Handelsstraßen gesäumt von kleinen Ortschaften. Diese kümmerten sich um Unterkunft und Verpflegung der Reisenden und dienten als Handelsstationen. Große Teile des alten Wegenetzes sind heute nicht mehr vorhanden. Trotzdem kann man auf einzelnen Abschnitten der historischen Straßen noch immer einen einmaligen Einblick in das alte Japan gewinnen.
Einen besonders schönen Abschnitt der Nakasendo kann man bei einer Wanderung zwischen den alten Poststationen Tsumago und Magome erleben. Im malerischen Kiso-Tal, am Rande der japanischen Alpen gelegen, verläuft hier ein ca. 8 km langer Wanderweg, welcher sich in 2-3 Stunden leicht bewältigen. Entlang des Weges, der auf alten Pflastersteinen durch Wälder und kleine Reisefelder führt, kann man nicht nur kleine Wasserfälle und einen alten Tempel entdecken, sondern auch in einem alten Rasthaus bei Tee und japanischen Süßigkeiten wunderbar entspannen.
Die beiden pittoresken Orten Magome und Tsumago, welche als Start- und Endpunkt der Wanderung auf der Nakasendo dienen, erscheinen mit Ihren flachen, ziegelgedeckten und dunklen Holzhäusern im Edo-Stil wie aus einer anderen Zeit. Keine Stromkabel oder Leuchtreklamen stören das historische Stadtbild. Stattdessen führen gepflasterte Wege durch die kleinen Gässchen und alte Holztafeln kündigen die Angebote des Tages an. Ebenso bietet sich an vielen Ecken ein traumhafter Blick auf die umliegenden Berge der japanischen Alpen. Restaurants, Cafés, kleine Geschäfte und Gasthäuser säumen die Hauptstraße. Besonders lohnenswert sind die Läden mit Kunsthandwerk aus lokalen Handwerksbetrieben.
Am besten verbinden Sie einen Besuch der Nakasendo mit zwei Übernachtungen in einem traditionellen Ryokan-Hotel, wo Sie bei einem Bad in heißen Quellen (Onsen) und einem typisch japanischen Mehrgängemenu (Kaiseki) die japanische Gastfreundschaft erleben können.
Sandra Pientka
Nachdruck des Textes von www.unterwegsinasien.de/nakasendo/ mit freundlicher Genehmigung von „Unterwegs – individuelles Reisen, Sandra Pientka e.K.“, © ebenda
江戸時代には、国中にいくつもの街道が敷設されたこともあり、日本の文化的経済的隆盛が国の隅々にまで行き渡りました。これらの街道の一つである中山道(「山々を通る道」)は、かつて旧都の京都と新都の江戸(現在の東京)を結んでいました。当時の旅はほとんど徒歩で行われたため、飛脚が走る道と交易路沿いには小さな集落が並んでいました。集落は旅人に宿と食事を提供し、宿場町としての役割を果たしました。旧街道網の大部分は、今日では現存していません。しかしながら、これら歴史的な街道のいくつかの区間では、今も素晴らしい昔の日本を垣間見ることができます。
旧宿場町である妻籠と馬籠の間を歩くと、中山道の中でもとりわけ美しい区間を体験することができます。日本アルプスの縁にある、絵のように美しい木曽谷には、2〜3時間で気軽に走破できる長さ約8kmの散歩道があります。 森や小さな稲田を通り抜ける古い石畳の道沿いに歩くと、小さな滝や古いお寺が見られるだけでなく、昔風の休憩所でお茶や和菓子を楽しみながらのんびり休むこともできます。
まるで絵のように美しい二つの地、馬籠と妻籠は、中山道のハイキングの始点と終点ですが、まるで時間を超越したかのように、江戸風の平らな瓦葺きの黒ずんだ木造家屋が姿を見せます。 電線やネオンサインが歴史的な街並みを乱すこともありません。 その代わりに、町を巡る小さな路地は舗装されており、古い木の立て看板がその日の売り物を知らせてくれます。 また、町のいたるところから周辺の日本アルプスの素晴らしい眺めを見ることができます。 メインストリートにはレストラン、カフェ、小さなお店、旅館が並んでいます。 地元の職人たちが作った手工芸品を販売する店は一見の価値があります。
中山道を訪問なさるなら、伝統的な旅館で2泊なさるのがお薦めです。温泉と典型的な日本の会席料理で、手厚いおもてなしを体験できます。
サンドラ ピエンカ 訳:鎭西恭仁子
www.unterwegsinasien.de/nakasendo/ 「Unterwegs-individuales Reisen、Sandra Pientkae.K.」©ibid からの許可を得て転載したものです。