Geisha als Beruf

Wenn früher Ausländer gefragt wurden, was sie mit Japan verbinden, so gab es häufig die Antworten „Fuji(yama)“ und „Geisha“. Japan war ein exotisches Land!
Mittlerweile ist die Welt ja viel stärker zusammengerückt und „kleiner“ geworden. Was würden heute Ausländer auf die gleiche Frage antworten?

Der Berg Fuji ist immer noch das Symbol Japans (auch für Japaner). Viele Leute besteigen – auch Ausländer – besteigen in den Sommermonaten den Fujiyama.

Wie ist es aber mit dem Thema „Geisha“?

 

Das ist bedauerlicherweise auch für viele Japaner ein Teil der japanischen Kultur, der eher unbekannt bzw. mit vielen Vorurteilen und Halbwissen belastet ist. Wegen der Darstellung der Geishas in Filmen werden sie oft auch mit Prostituierten verglichen.

 

Was wissen wir über die Welt der Geishas, Karyukai (das Reich der Blumen und Weiden)? Diese Welt ist sehr interessant und gleichzeitig sehr systematisch organisiert. Letztes Jahr nahm ich an einem „Ozashiki“ in Tokyos Bezirk Hachioji teil. Dadurch öffnete sich auch mir die Welt der Geishas mehr. Ein Ozashiki („ehrwürdiges Tatamizimmer“) ist die Bezeichnung für ein Bankett oder eine Gesellschaft (Geisha-Party) im Blumenviertel (Hanamachi). Es ist ein wahres Erlebnis von „Wa“ (japanisch: Harmonie).

 

Die Gäste nehmen ein leichtes japanisches Mahl ein, das zur Teezeremonie serviert wird („Kaiseki“; bezeichnet heute auch einen speziellen Stil eines leichten Menüs in einem japanischen Restaurant) und genießen dazu Sake (Alkohol). Dabei werden sie von der Geisha unterhalten. Sie spielt die Shamisen, singt, pfeift, schlägt Trommeln, tanzt japanische klassische Tänze. Es ist ein Genuss, zuzusehen und sich dabei auch mit den Geishas zu unterhalten. Und es ist eine wahre Freude, nicht nur zusehen zu können, sondern sich selbst ein Teil des Geschehens zu sein, indem man sogenannte „Ozashiki Asobi“ (Ozashiki Spiele) wie „Konpira Funefune“ (so etwas Ähnliches wie „Schere-Stein-Papier“) und „Tosenkyo“ (ein Spiel mit Fächern) zusammen mit den Geishas spielt. Ich war in einer ganz besonderen Stimmung! Das ist die Aufgabe der Geisha: gastfreundlich zu sein, so dass die Gäste zufrieden, entspannt und nach guter Unterhaltung nach Hause gehen. Eine Geisha ist also eine Bewahrerin der traditionellen japanischen Kultur.

 

Wie hat ein Auslänger diese Erfahrung beschrieben? „Mit der Gelegenheit, in ein Teehaus zu gehen, konnte ich das erste Mal Japan insgesamt erleben, japanische Architektur, japanische Küche, japanische Kostüme, japanische Musik usw."  

 

Der Begriff Geisha ist zusammengesetzt aus „gei“ (Kunst oder Künste) und „sha“ (Person) und stammt aus den Tokioter Dialekt. Im Kansai-Dialekt heißt sie Geigi oder Geiko. Eine Geisha in Ausbildung wird in Tokio hangyoku (Halb-Juwel) und in Kyoto maiko (tanzendes Mädchen) genannt.

 

Der Beruf der Geisha hat seine Ursprünge in den männlichen Unterhaltungskünstlern bei Festessen. Etwa ab dem 17. Jahrhundert begannen die ersten Frauen den Beruf auszuüben. Die Blütezeit der Geisha war im 18. und 19. Jahrhundert. In dieser Zeit waren ihre Dienste als Unterhalterinnen besonders gefragt; auch waren sie Trendsetterinnen in der Mode. Sie können das in den Ukiyo-e aus dieser Zeit erkennen. Nach der Meiji-Restauration (1868) änderte sich ihre Rolle zu Bewahrinnen der traditionellen Künste.

 

2018 ist das 150. Jubiläum der Meiji-Restauration. Der Begriff Meiji-Restauration bezeichnet formal die Erneuerung der Macht des Tennō und den Aufbau eines neuen politischen Systems nach westlichen Vorbildern. Das bedeutete auch eine völlige Umgestaltung der japanischen Gesellschaft. Die politische Führungsgruppe, die sich in der Zeit die Regierungsämter teilte, wurde als Meiji-Oligarchie bezeichnet. Viele Politiker aus dieser politischen Führungsgruppe haben Geishas geheiratet.

 

Hanamachi (Blumenviertel; ein anderer Name: Karyukai – das Reich der Blumen und Weiden) sind traditionelle Geisha-Viertel in Japan.

 

Während der Edo-Zeit war Prostitution in Japan legal. Prostituierte, yujo, und Kurtisanen, oiran, arbeiteten in lizenzierten Distrikten. Der berühmteste unter ihnen ist Yoshiwara. Yoshiwara war im 17. bis 19. Jahrhundert während der Edo-Zeit das einzige lizenzierte Bordellviertel in Edo (heute: Tokio). In den meisten Städten gab es sogenannte Hanamachi (hana – Blume - ist auch ein Euphemismus für eine Prostituierte). Vermutlich haben sich zu der Zeit auch Geishas in anderen Hanamachi außer Yoshiwara prostituiert. Das gesetzliche Verbot der Prostitution in Japan trat zum 1. April 1958 in Kraft.

 

Heutzutage existieren nur noch wenige Hanamachi, die berühmtesten davon in Kyoto, dem Zentrum der japanischen Geisha-Kultur. Das größte und bekannteste hanamachi ist Gion. In Tokio gibt es auch hanamachi wie Asakusa, Shimbashi, Akasaka, Kagurazaka und Mukojima. Die Zahl der Geishas geht stetig zurück. Auf der Homepage des Geisha-Verbands findet man die Werbung für neue Mitglieder.

 

Ein Hanamachi besteht heutzutage aus drei Organisationen: der Okiya, dem O-chaya (Tee-Haus) oder Ryotei (Restaurant), und dem Kemban-sho (das Gewerkschafts- bzw. Registrierungsamt eines Hanamachi).

 

Eine Okiya bezeichnet das Wohnhaus einer Gemeinschaft von Geishas bzw. Geikos. In einer Okiya leben die „Mutter“ der Okiya (o-kāsan), die Geishas , die Maikos (sich in der Ausbildung befindliche Geishas) und die Angestellten zusammen. Männern ist der Zutritt zur Okiya in der Regel verwehrt mit wenigen Ausnahmen.

Die Grundausbildung einer Maiko ist erst ab dem Alter von 16 Jahren möglich und dauert normalerweise fünf Jahre. Die Okasan nimmt für die Geishas und Maikos, die sie betreut, eine Art Mutterrolle ein. Eine Maiko lernt die Grundlagen der traditionellen japanischen Künste wie Kalligrafie und mehrere Musikinstrumente, z.B. Schamisen (Laute), Fue (Flöte) und Tsuzumi (Handtrommel). Eine Geisha muss gewandt Konversation machen können und eine gute Sängerin, Tänzerin und Gastgeberin sein. Außerdem muss sie die Teezeremonie beherrschen. Die Okiya übernimmt für die Ausbildung der Geisha alle Kosten (Schulgeld, Kleidungsgeld, Abgaben an das Kemban-sho etc.), die von ihr aber nach der Ausbildung zurückgezahlt werden müssen. Deshalb lebt eine Geisha nach Beendigung ihrer Ausbildung noch eine festgelegte Zeit in der Okiya, um ihre Schulden zu begleichen und sich eine eigene Sammlung von KimonoObi und Kanzashi (Haarschmuck) anzuschaffen, die vorher von der Okiya gestellt wurden, bevor sie sich selbstständig macht.

 

Das O-chaya (Tee-Haus) oder Ryotei (traditionelles teures japanisches Restaurants) ist das Gebäude, in dem die Geiko und Maiko gewöhnlich bei Feiern oder Gesellschaften ihrer Arbeit nachgehen und ihre Kunden unterhalten können.

 

Das Kemban (Gewerkschafts- bzw. Registrierungsamt eines Hanamachi) arbeitet wie eine  „Geisha-Agentur“, die die Termine organisiert und die Zeitpläne für Auftritte und Ausbildung verwaltet.

 

Vor dem 2. Weltkrieg kamen die meisten Maikos aus armen Familien. Das Leben einer Geisha war seinerzeit auch eine der wenigen anerkannten Lebensformen für ein von Männern unabhängiges Leben von Frauen.

Heute wird kein junges Mädchen mehr aus diesen Gründen Maiko, sondern entscheidet sich für dieses Leben aus freiem Willen. Sie interessieren sich die japanische Kunst. Sie möchten schöne Kimonos anziehen. Sie sind starke Geschäftsfrauen. Sie träumen vielleicht davon, so einen Millionär kennenzulernen, oder sehen die Ausbildung zur Geisha das Sprungbrett in die Filmwelt an.

 

Geishas sind professionelle Unterhalterinnen. Ihre Ausbildung in den japanischen Künsten, wie z.B. Shamisen, Flöte, Tanzen, kulturelles Wissen dauert ein Leben lang.

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.hanamachi.de/

https://wow-j.com/en/Allguides/other/tips_manners/00265_en/

http://www.immortalgeisha.com/wiki/index.php?title=Kyo_Odori

 

          Kuniko Chinzei (Sabine Schmitgen)

職業としての芸者

かっては外国人に日本のイメージを訊ねると、“フジヤマ、ゲイシャ ”という答えがよく返ってきたものです。日本は異国情緒豊かな国でした!

 

今や世界は強く結びつき合って、世界は“小さく”なりました。同じ質問に現代の外国人はどんな答えを返してくれるでしょうか?

 

富士山は今もなお日本のシンボルです、それは日本人にとっても。そして、多くの人々が、その中には外国人も、夏の期間富士山に登っています。

ところが“芸者”というテーマについてはどうでしょうか?

 

これは、残念なことに多くの日本人にとっても、むしろあまり知られていない、あるいは、多くの偏見と生半可な知識で捉えられている日本文化の一部です。映画などので芸者の描写のためでしょうか、しばしば売春婦と混同されています。

 

そして、芸者が生きている世界である“花柳界”について私たちはどの位知っているでしょうか?この世界はとても興味深く、そして、同時にとてもキチンと組織化されています。私は昨年東京八王子で“お座敷あそび”に参加しました。これによって芸者の世界が私にもわかってきました。お座敷(畳敷きの部屋)とは花街で行われる宴会とか社交的集まり(芸者パーティ)を言い表す言葉です。これは、本当に“和”(ハーモニー)の体験です。

 

お客さんは、茶席に出される軽い日本料理、懐石料理を頂きながらお酒を楽しみます。その席で芸者はお客さんをもてなしてくれます。芸者は三味線を弾き、唄い、笛を吹き、鼓を打ち、日本舞踊を踊ります。その芸を鑑賞し、歓談するのは大きな楽しみです。そして、鑑賞するだけでなく、芸者さんと一緒に“お座敷遊び”、たとえばジャンケンポンと似ている“こんぴら ふねふね”とか“投扇興”(扇を使ったゲーム)を楽しめることは大きな喜びです。私はとても良い気分になり良い雰囲気を味わいました!これが芸者のお仕事です。つまり、お客さんがくつろいで歓談できるようにもてなし、満足して帰ってもらうことです。芸者はまた、日本伝統芸能の番人でもあるのです。

 

外国人はこの“お座敷”体験にどんな感想を持ったのでしょうか?「お茶屋へ行く機会を得て、日本の建築、日本の料理、日本の衣装、日本の音楽、というように、“初めてトータルな日本を体験できた”」と表現している人もいます。

 

芸者は芸をする者という東京方面の言葉です。関西では、芸妓と芸子といいます。また、一人前の芸者になる前の修行中の少女は、東京では半玉、京都では舞妓と呼ばれています。

 

芸者という職業は、元々男性(男芸者)が酒席に侍って芸で場持ちを良くしていたのがその起こりです。17世紀になると女芸者がこの仕事に就くようになりました。芸者の全盛期は1819世紀で、この時代は接待業としての需要がありました。また、芸者は時代の流行を作る人でもあったようです。浮世絵のモデルに採用されていることからわかります。明治維新(1868年)の後は、伝統文化の継承者としての役割を担っていました。

 

2018年は明治維新150年の記念の年です。明治維新とは、正式には1868年からの天皇中心に西洋を模範とする新しい政治システムが構築されたことを表します。これは日本の社会が全く新しく作り替えられたことも意味します。その当時の政府の要職を独占していた政治的派閥を藩閥と呼んでいますが、その藩閥の多くの政治家が芸者を妻に迎えています。

 

花街(花の街、別名は花柳界―花と柳の王国)は伝統的に芸者が生存しているところです。

 

江戸時代は日本では売春は合法でした。遊女と花魁は許可された地区だけで営業を許されていました。最も有名なのは吉原です。吉原は江戸時代の17世紀から19世紀の間、江戸(現在の東京)で唯一許可された遊郭でした。ほとんどの都市にいわゆる花街(花とはまた、売春婦の婉曲語でもあります)が存在しました。当時、おそらく吉原以外の花街でも売春が行われていたことは想像がつきます。日本で売春が法的に禁止されたのは195841日です。

 

今日では花街は少なくなってきています。有名なのは京都で、芸者文化の中心です。規模も大きく一番有名な花街は祇園です。東京にも、浅草、新橋、赤坂、神楽坂、向島に花街があります。芸者の数は恒常的に減少しています。芸者組合のホームページを覗くと新人募集が載っています。

 

花街は今日では3つの組織からなっています。それは、置屋、お茶屋または料亭、そして検(見)番(これは花街の労働組合であり登録所)です。

 

置屋は、芸者や芸子が共同で住んでいる住宅用建物です。置屋には“お母さん”(置屋の母)と芸者、舞妓(芸者になるため修業中)と従業員が一緒に住んでいます。男性の置屋への出入りは通常、いくつかの例外を除いて禁じられています。

 

舞妓になるための基礎教育は16歳から可能で、通常5年かかります。お母さんは、世話をしている芸者と舞妓の母親役を担います。舞妓は、書道や三味線、笛、鼓の楽器の演奏など日本の伝統芸能の基礎を学びます。芸者は会話上手で、唄い手、踊り手、客を迎えるホステスでなければなりません。さらに芸者は茶道も習熟していなければなりません。置屋は芸者の養成に必要なすべての費用(習い事の授業料、衣装費、検番所への経費など)を立て替えます。それは、この職業教育が終了した後返済されるものです。それ故、芸者は養成期間が終了しても、独り立ちする前に、一定期間、借金を返済するためと、置屋が調達してくれた着物や帯、簪(かんざし)を自分のものにするために、置屋に住み続けます。

 

お茶屋または料亭は、通常芸子や舞妓がパーティや集まりで仕事に従事し、お客さんを楽しませる場です。

 

検番は、“芸者代理店”のような働きをしていて、お座敷の予約を受けたり、お披露目と養成の日程を管理しています。

2次世界大戦前は、ほとんどの舞妓は貧しい家庭の出身でした。芸者という生き方は当時もまた、男性に依存しないで生きる女性の道として、世間であまり認められているものではありませんでした。

 

今日ではこのような経済的な理由で舞妓になる少女はいなくて、自分の意思でこの芸者という人生を決めています。彼女たちは日本の芸能に関心があります。綺麗な着物を着たいと思っています。彼女たちはタフなビジネスウーマンです。彼女たちは富豪と結婚することを夢みていたり、芸者になることは映画界への足がかりになると計算しているかもしれません。

 

芸者はもてなしのプロフェッショナルです。三味線、笛、踊り、文化的知識の深めることなど、日本の芸能を極めるための芸者の修業は一生涯続きます。
 

以下のホームページでもいろいろな情報が得られます。

 

http://www.hanamachi.de/

https://wow-j.com/en/Allguides/other/tips_manners/00265_en/

http://www.immortalgeisha.com/wiki/index.php?title=Kyo_Odori

 

                                            鎮西恭仁子 (ザビーネ・シュミットゲン)

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